Wissenschaftsförderung – Life Sciences Bridge Award

Krebsforscher ausgezeichnet

Dr. Lukas Bunse, Dr. Johannes Karges © Uwe Dettmar

Autor:in: Aventis Foundation

23.9.2023

Der höchstdotierte deutsche Nachwuchspreis im Bereich der Lebenswissenschaften „Life Sciences Bridge Award“ wurde gestern Abend im Literaturhaus in Frankfurt am Main verliehen. Die Aventis Foundation zeichnete einen Arzt und einen Chemiker mit je 100.000 Euro Preisgeld für ihre wegweisenden Ergebnisse in der Krebsforschung aus.

Mit dieser Preisverleihung verfolgt die Aventis Foundation das Ziel, Forschenden in den Lebenswissenschaften frühzeitig ein selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen und sie in der Umsetzung auch unkonventioneller Ideen zu bestärken. Sie möchte die universitäre Spitzenforschung fördern und begabte Nachwuchskräfte ermutigen, trotz ungewisser Zukunftsaussichten an einer akademischen Karriere festzuhalten. Die Auszeichnung soll es den Preisträgern zudem erleichtern, eine unbefristete Professur zu erlangen.

Dr. med. Lukas Bunse (35) war schon als Medizinstudent an der Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffs gegen bestimmte Hirntumore beteiligt, an denen vor allem junge Menschen erkranken. Dieser Impfstoff hat dank seiner Mitarbeit inzwischen die erste Phase der klinischen Prüfung erfolgreich bestanden. Im Rahmen seiner zweiten Doktorarbeit hat Lukas Bunse entdeckt, wie die mutierten Tumorzellen der Kontrolle des Immunsystems entwischen und welchen Signalweg sie dafür nutzen. Als forschender Arzt entwickelt er nun mit seiner Arbeitsgruppe für Zelltherapie in der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie des Deutschen Krebsforschungszentrums der Universität Heidelberg eine neue Gentherapie. Mehr dazu

Dr. rer. nat. Johannes Karges (31) hat als Chemiker an der Universität Marburg früh damit begonnen, die Grenzen seines Faches zu überschreiten, und dessen Wissen über Metallkomplexe mit dem der Physik und der Medizin zu verschmelzen. Dadurch ist es ihm präklinisch bereits gelungen, die wegen ihrer Nebenwirkungen gefürchtete Chemotherapie mit dem Metallkomplex Cisplatin zu einer relativ gut verträglichen und hochwirksamen Präzisionstherapie zu machen. Karges konnte zeigen, dass sich eine Vorstufe von Cisplatin zielgenau nur im Tumorgewebe anreichern und dort mit Licht oder Ultraschallwellen aktivieren lässt. Mit seiner Arbeitsgruppe an der Ruhr-Universität in Bochum versucht er nun, Krebszellen durch Metallkomplexe in den immunogenen Zelltod zu treiben, um damit nicht nur den Primärtumor, sondern auch alle Metastasen zu vernichten. Mehr dazu

„Die beiden Preisträger haben Herausragendes geleistet. Ihre Forschungsergebnisse können die Entwicklung neuer Krebstherapien beflügeln. Mit dem Life Sciences Bridge Award wollen wir ihnen mehr Unabhängigkeit schenken, damit sie ihren wissenschaftlichen Weg erfolgreich fortsetzen können.“

Prof. Dr. Günther Wess, Kuratoriumsvorsitzende Aventis Foundation
Ulrike Hattendorff, geschäftsführende Vorständin der Aventis Foundation © Uwe Dettmar
Bridges Kammerorchester: Ensemble Elià: Johanna-Leonore Dahlhoff, Eleanna Pitsikaki, Youssef Laktina, Andrés Rosales © Uwe Dettmar
Prof. Dr. Werner Müller-Esterl © Uwe Dettmar
Dr. Lukas Bunse und Prof. Dr. Werner Müller-Esterl © Uwe Dettmar
Dr. Lukas Bunse © Uwe Dettmar
Prof. Dr. Rudi Balling © Uwe Dettmar
Dr. Johannes Karges und Prof. Dr. Rudi Balling © Uwe Dettmar
Dr. Johannes Karges © Uwe Dettmar
Dr. Leif Ludwig, Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und Max Delbrück Center © Uwe Dettmar
Prof. Dr. Günther Wess © Uwe Dettmar
Von Links: Prof. Dr. Rudi Balling, Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Dr. Lukas Bunse, Dr. Johannes Karges, Prof. Dr. Günther Wess © Uwe Dettmar