5.6.2025
„Wenn Frauen die Macht hätten – wie sähe die Welt aus?“ Diese Frage steht im Zentrum einer ebenso ungewöhnlichen wie vergnüglichen Shakespeare-Inszenierung, die in diesem Sommer im Botanischen Garten Frankfurt Premiere feierte. Zwischen duftenden Blumen und verwunschenen Pfaden entfaltet sich bereits seit dem 31. Mai ein Theatererlebnis der besonderen Art: Shakespeare Frankfurts Version von „Love’s Labour’s Lost“ als Promenadenstück in Originalsprache – mit vertauschten Geschlechterrollen und im Stil der 1980er Jahre.
Regisseur PJ Escobio lässt in „Die verlorene Liebesmüh“ die Rollen neu denken. Statt vier jungen Männern sind es hier Frauen, die sich der Welt und der Liebe entziehen wollen. Doch das Leben – und Shakespeare – lässt sich nicht so leicht kontrollieren: Romantik, Witz und Selbstironie durchziehen die Inszenierung, die zugleich tief in gesellschaftliche Strukturen blickt. Wie fühlt es sich an, wenn Frauen bestimmen? Wie wirken Macht und Begehren, wenn sie aus anderer Perspektive erzählt werden?
Zwischen Popmusik, Neonfarben und feministischer Fantasie entsteht so ein ebenso komisches wie kluges Spiel über Beziehungen, Erwartungen und die Kraft der Liebe. Das Ensemble führt das Publikum dabei von Szene zu Szene durch den Garten – und durch eine Welt, in der alles möglich scheint. Die Vorstellungen laufen noch bis zum 11. Juli 2025.
Love’s Labour’s Lost
Shakespeare Frankfurt e. V.
Frankfurt am Main