20.12.2023
Über die Zukunft – für die Zukunft: Auf Einladung des Festival NOW! der Essener Philharmonie, das Ende Oktober stattfand, entwickelte das Stuttgarter Ensemble Ascolta zwei Uraufführungen. Eine davon gemeinsam mit dem Komponisten Stefan Prins. Mit dem Stück „skin deep“ bearbeitet Prins das Festivalthema UTOPIEN künstlerisch und setzt sich mit gegenwärtigen Fragestellungen auseinander.
„Körper“ im Fokus
Die beiden großangelegten und Grenzen sprengende Werke stellen „Körper“ in den Mittelpunkt und begeisterten das Publikum. Stefan Prins, ein viel diskutierter belgischer Komponist und Multimedia-Künstler, arbeitet stets mit weit ausgefahrenen Antennen und reagiert in überraschender Weise auf Zeitfragen und Zukunftsthemen – so auch im vorgelegten Werk „skin deep“, deren Entstehung von der Aventis Foundation gefördert wurde. Im Stück spielt Prins ein schwindelerregendes Spiel mit Identitäten und sich wandelnden Körpern.
Avatar-Projektion
Dabei projiziert er auf einen Avatar Gesichter, mischt Mimiken und Persönlichkeiten. Die Diskussionen über Identität und Herkunft, über kulturelle, sexuelle, geschlechtermäßige, soziale Zugehörigkeit, über Aneignung, die Auflösung klarer Vorstellungen und von Grenzen zwischen dem Selbst und dem anderen scheinen auf. Ebenen fließen ineinander, Realitäten relativieren sich, Wahrnehmung wird manipuliert und in Frage gestellt – und dies nicht nur optisch, sondern vor allem auch klanglich.
Instrumental und Multimedial
Die Blechbläser spielen in Saxophonrohre, gewohnte Klangzuschreibungen verwischen. Die Sängerin steuert über im Mund platzierte Mikrophone elektronische Klänge, die gleichermaßen körperlich, virtuell und außerirdisch zu sein scheinen. Das Ensemble ist in weiße Labor-Anzüge gekleidet, die Bühne verwandelt sich in ein multimediales KI-Zentrum.
Förderpartner:in
Ensemble Ascolta/
Klangverein Stuttgart e. V.
Projekt
Skin Deep - Ensemble Ascolta beim Festival NOW!
Ort
Essen
