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Wissenschaftsförderung – Vielfalt

Deutschlandstipendium im Fokus

Orell Kötter studiert Freie Kunst an der HfG Offenbach. Für das Studienjahr 2023/24 hat er ein Deutschlandstipendium erhalten. © Robin Classen

Autor:in: Aventis Foundation

20.5.2024

Orell Kötter (27) ist einer von drei Deutschlandstipendiaten an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, die von der Aventis Foundation im Studienjahr 2023/24 gefördert werden. Fünf weitere Deutschlandstipendien unterstützt die Stiftung an der Provadis Hochschule. Wir sprachen mit Orell Kötter über das Stipendium und seine Ziele. Er studiert Freie Kunst und ist dort zwischen den Bereichen Malerei, Bildhauerei und Performance Kunst angesiedelt.

Wie haben Sie von der Möglichkeit des Deutschlandstipendiums erfahren und was hat Sie dazu motiviert, sich dafür zu bewerben?
Vom Stipendium habe ich über die Hochschule erfahren. Zum Glück erfüllte ich sämtliche Voraussetzungen. Und da ich als Künstler immer viele Ideen, aber meist wenig Geld habe, war so eine finanzielle Unterstützung meiner Arbeit und meiner persönlichen Entwicklung eine große Motivation mich zu bewerben.

Welche Auswirkungen hat das Deutschlandstipendium auf Ihr Studium und Ihre persönliche Entwicklung?
Das Stipendium würdigt meine künstlerische Arbeit und motiviert mich stark. Es unterstützt nicht nur finanziell, sondern auch mental, indem es bestätigt, dass meine Arbeit geschätzt wird. Das Stipendium schafft außerdem eine positive und entspannte Arbeitsatmosphäre. Es ermöglicht mir, meine Projekte konzentrierter, motivierter und freier umzusetzen. So beeinflusst diese Unterstützung meine künstlerischen Prozesse positiv, besonders im Hinblick auf die Auswahl von Materialien und die Realisierung von größeren Projekten.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, als Sie das Deutschlandstipendium erhalten haben?
Seit meinem Studienbeginn an der HfG Offenbach habe ich einen Großteil meiner Energie dem Kunstmachen gewidmet. Dabei hatte ich immer das Ziel, meine Ideen umzusetzen und berührende oder inspirierende Kunst zu schaffen. Meine Ziele bleiben auch mit dem Stipendium unverändert: lernen, Erfahrungen sammeln und weiterhin produktiv hochwertige Kunst schaffen. Die zeitliche Begrenzung des Stipendiums motiviert mich, auch nach dessen Ende meinen Arbeitsprozess und meine Leidenschaft erfolgreich fortzusetzen.

Welche besonderen Projekte oder Aktivitäten konnten Sie dank des Stipendiums realisieren, die ohne diese finanzielle Unterstützung schwierig gewesen wären?
Dank des Stipendiums konnte ich seit Oktober 2023 intensiv an einem neuen, zeitintensiven Projekt arbeiten, das umfangreiche Recherchearbeit erfordert. Dies ist ein bedeutender Teil meiner künstlerischen Arbeit, da ich stets einen Ideenhorizont zu meinen Werken entwickle. In Kürze werde ich das Projekt umsetzen und kann dank des Stipendiums dabei teure Materialien wie Epoxidharz und Silikon verwenden.

Eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt des Stipendiums sind neben den Leistungen im Studium auch gesellschaftliches Engagement. Wofür engagieren Sie sich?
Im weitetesten Sinne engagiere ich mich für eine progressive und bessere Welt, und versuche, dies durch meine Kunst zu reflektieren. In der Vergangenheit habe ich an selbst organisierten Projekten teilgenommen, insbesondere in meiner Heimatstadt Köln. Ich habe mich zum Beispiel an einer Kunstausstellung im Hausprojekt „OMZ“ (Obdachlose mit Zukunft) beteiligt, bei dem 50 obdachlose Menschen während der Corona-Pandemie ein Haus besetzten. Dort engagierte ich mich bei der Organisation der Ausstellung, die dazu diente, obdachlosen Menschen einen kreativen Ausdruck zu ermöglichen. Darüber hinaus gründete ich das „Takura Kollektiv“ mit Freunden, das Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und Performances organisiert. Die Gestaltung von Städten als Orte der Zusammenkunft ist für mich von besonderem Interesse, da ich darüber nachdenke, wie man Städte nutzen kann und welche Freiräume noch existieren. Oft bestehen Städte nur noch aus profitorientierten Orten, anstatt wirklich sinnvolle Begegnungsräume für Menschen zu schaffen.

Projekt:

Deutschlandstipendien 2023/24

Förderpartner:

HfG Offenbach/
Provadis Hochschule

Orte:

Offenbach am Main/ Frankfurt am Main