8.5.2023
Film, Foto, Comic, Literatur, Musikalbum und Konzert – zahlreiche Genres der Kulturszene waren 2022 auf der beliebten Crowdfunding-Plattform „kulturMut“ mit dabei. Möglichst perfekt in Szene gesetzt warben die Kulturschaffendne für ihr Herzensprojekt. Besonders intensiv nutzten Filmstudierende die Community. Zum Jahresende war es ein bunter Strauß erfolgreich finanzierter künstlerischer, kreativer und musikalischer Projekte, die ein breites Publikum begeistern. Hier folgen ein paar Beispiele für Projekte, die dank „kulturMut“ erfolgreich finanziert werden konnten.
Alte Geschichte neu erzählt
„Die Nibelungen auf dem Motorrad“ ist der Titel einer besonderen Graphic Novel in der Kategorie Comic. Darin überträgt der freischaffende Künstler Ulrich Zwick aus Offenbach das Nibelungenlied in die Gegenwart. In seiner Geschichte gibt es Internet, Dating-Apps, Motorräder und Baseballschläger. Vieles spielt im Rotlichtmilieu, und wie im Original gibt es Liebe, Gewalt, Betrug, Rache und Tod. Denn manche Probleme sind heute noch die gleichen wie vor 1000 Jahren.
Wunsch nach Freiheit
Der Kurzfilm „Darune Man“ (Farsi für: „In meinem Inneren“) erzählt die Geschichte von Nazanin, einer iranischen Transfrau, die zwischen den konservativen Prinzipien ihrer Heimat und den westlichen Freiheiten hin- und hergerissen ist. Nazanin ist vor Kurzem mit ihrer Familie nach Berlin gezogen. Dabei beginnt sie, die jahrelange Geheimhaltung ihrer Geschlechtsidentität zu hinterfragen. „Darune Man“ handelt von Selbstakzeptanz und dem Wunsch nach Freiheit.
Kleider machen Leute
„Ich möchte den Versuch wagen, die Menschheit besser zu verstehen, indem ich ihre Kleidung trage“, sagt Simon Freund, freier Künstler und Fotograf. Für seine fortlaufende Fotoserie „portraits“ möchte er in die Haut verschiedener Menschen schlüpfen, indem er ihre Kleidung trägt. Den Startschuss macht er in Kairo (Ägypten) und möchte die Serie gerne fortlaufend an verschiedenen Orten der Welt umsetzen.
Raum erleben im „dazwischen“
Zwischenzustände, Zwischenwelten und Zwischentöne dienen schon seit jeher als Inspiration für Künstler:innen in der Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Umwelt. Mit ihrem Programm „da.zwischen“ wollen Sofia Pavone und Hedayet Jonas Djeddikar, die selbst jeweils zwischen zwei Kulturen aufgewachsen sind, ihre Welten verbinden: Auf ihrer CD vereinen sie Lieder des italienischen 20. Jahrhunderts mit deutschen Kunstliedern und auf Deutsch vertonter persischer Lyrik. Die Musik soll das Zwischen als etwas erfahrbar machen, das Veränderung im besten Sinne ermöglicht.
Lebendige Technik
Als Künstler-Duo schaffen Carolin Liebl und Nikolas Schmid-Pfähler Kunstwerke, die durch Elemente der Kinetik und Robotik eine spezielle Verlebendigung erfahren. Sie sprechen die wechselseitige Beziehung zwischen Mensch und Technik an, die über das rein funktionale Verständnis hinausgeht. Das Buch „hello world“ zeigt einen umfangreichen Querschnitt durch die technologiebasierten Werke der beiden Kunstschaffenden aus den letzten zehn Jahren.
Die Kraft der Gemeinschaft
„Collective works“ verbindet in einem dreiteiligen Abend verschiedene künstlerische Arbeiten des Backstein Kollektivs. Thematisch findet eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Transparenz, Empathie und Datenmeer statt. Dabei zeigen die Künstler:innen Julie Grutzka (Sopran), Hendrik Hebben (Tänzer) und Moritz Fabian (Tänzer/Soziologe), unterstützt von weiteren Kulturschaffenden, das Tanzstück „Blue Pill? Red Pill?“ und den Kurzfilm „Tracing Empathy“.
„kulturMut“ ist eine Initiative der Aventis Foundation in Kooperation mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Startnext. Gemeinsam verbinden wir Crowdfunding mit Stiftungsförderung und öffentlicher Kulturförderung.
