21.7.2023
Es war ein hartes Rennen! Insgesamt 45 Bewerbungen erhielt die Aventis Foundation für ihren Förderschwerpunkt digitale Experimente, von denen sie 17 für eine Förderung auswählte. Rund 368.000 Euro Förderung vergibt die Stiftung in diesem Jahr.
Die Aventis Foundation unterstützt im Rahmen ihrer Förderung im Bereich digitale Experimente in diesem Jahr innovative Projekte, die digitale Technologien und neue Medien nutzen, um Kunst, Kultur und Bildung auf kreative Weise zu bereichern. Die ausgewählten Projekte decken eine breite Palette von Themen ab und stellen spannende Entwicklungen in den Vordergrund.
Digitale Schulungen und Denkmäler
Eines der Highlights ist das Projekt des Gewandhausorchesters Leipzig, das digitale musikalische Schulungen für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren anbietet. In der digitalen Orchesterwerkstatt programmieren die Kinder spielerisch ihr eigenes digitales Orchester und lernen dabei die verschiedenen Instrumente eines Orchesters kennen.
Ein weiteres faszinierendes Projekt ist die „Make Us Visible 2.0“-Kampagne des Vereins für zeitgenössische Kunst mit neuen Medien. Ziel ist es, digitale Denkmäler zu schaffen, die weibliche Protagonistinnen unserer Geschichte in den Fokus rücken. Die Kampagne, die bereits in einer ersten Version in New York und München veröffentlicht wurde, wird in Kooperation mit dem Extended Reality Ensemble (XRE) nach Frankfurt gebracht. Damit sollen über die über 90 Prozent der bisherigen Denkmäler, die Männern gewidmet sind, ergänzt und ein neues Bewusstsein für weibliche Beiträge zur Geschichte geschaffen werden.
Neue Tontechnik und 3D Parcours
Das Bridges Kammerorchester widmet sich einem anderen Thema, nämlich dem Test neuer Tontechnik. Da sich das Orchester auf zeitgenössische Musik konzentriert, ist der Einsatz technischer Verstärkung unerlässlich. Durch Experimente mit innovativen Systemen aus professioneller Klangregie und elektroakustischer Verstärkung möchten sie das Live-Erlebnis revolutionieren und als Vorbild für moderne, kreative Orchesterformen und -besetzungen dienen.
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt, eine zukunftsorientierte Kunst- und Bildungsinstitution, entwickelte einen 3D Parcourszur Ausstellung PLASTIC WORLD in Kooperation mit dem Senckenberg Museum. Das Ziel ist es, eine zeitgemäße Kunstvermittlung zu ermöglichen und neue Perspektiven auf die Ausstellung zu eröffnen.
Interaktives Theater und persönliches Konzert
Das Berliner Ensemble präsentiert das Projekt „BRECHT TO GO RELOADED. Oder: Ein radikal neues Lehrstück“, ein hybrides Theatervermittlungsprojekt. Junge Menschen werden eingeladen, sich interaktiv mit Brechts Lehrstücken und deren Bedeutung in der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Dabei werden digitale Kommunikationsmedien wie Chatbots und Funkkopfhörer genutzt, um eine immersive Erfahrung zu schaffen.
Ein weiteres beeindruckendes Projekt ist „Date Deine Musik“ von der Akademie Lebendige Musik e.V. Hier können Zuhörerinnen und Zuhörer personalisierte Konzerterlebnisse genießen. Über eine eigens entwickelte App wählen sie ihre Lieblingsmomente aus klassischen Werken aus und werden dann entsprechend ihres Musikgeschmacks in eines von acht parallel gespielten kammermusikalischen Programmen geführt.
Bühne und VR-Erlebnisse
Das Festival der Ernst Busch Hochschule setzt auf neue Formate der Führung und Festivals, um das BAT-Theater wiederzubeleben. Durch die Verbindung von analogem Theater und VR-Erlebnissen wird eine neue Sichtbarkeit des Theaters angestrebt. Dadurch soll die Nachbarschaft am Theater teilhaben und ein Berliner Stadtteil kulturell belebt werden.
Ulrike Hattendorff, die Vorständin der Aventis Foundation, äußerte sich begeistert über die Vielfalt und den Innovationsgeist der diesjährigen Projekte. „Unsere Förderung ermöglicht es Kunstschaffenden, Kreativen und Bildungseinrichtungen, digitale Technologien auf innovative Weise zu nutzen und damit neue Wege für Kunst, Kultur und Bildung zu eröffnen. Wir sind stolz darauf, diese wegweisenden Projekte für die Schaffung neuer und digitaler Erlebnisse zu unterstützen.“
